Alles Porös

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Im Rahmen des Mobilitätswandels gewinnt die Brennstoffzelle als Antriebsform in der Automobilwelt durch ihre lokale Emissionsfreiheit zunehmend an Bedeutung. Besonders für schwere Fahrzeuge stellt sie eine attraktive Alternative zum rein batteriebetriebenen Fahrzeug dar.

Die PEM (Polymer Elektrolyt Membran) Brennstoffzelle besteht aus mehreren porösen Schichten mit unterschiedlichsten Eigenschaften. Um im Wettbewerb bestehen zu können, muss eine hohe Effizienz und Langlebigkeit bei geringen Kosten erreicht werden. Simulationen können hier einen großen Mehrwert bieten.

Zur Beschreibung und Modellierung der porösen Materialien, dem Transport und den Interaktionen der porösen Schichten müssen effiziente Methoden entwickelt werden. Ein Brennstoffzellenstack, wie er beispielsweise in einem Fahrzeug verbaut wird, lässt sich in verschiedene Ebenen unterteilen (Stackebene, Vollzellebene, repräsentatives Volumen innerhalb der Zelle, Porenskala). Die Transportprozesse in der Brennstoffzelle spielen sich auf verschiedenen Skalen ab. Für die Simulation kompletter Zellen oder gar ganzer Brennstoffzellenstacks ist diese Methode jedoch aufgrund des Rechenaufwandes nicht geeignet. Für eine akkurate Repräsentation, müssen jedoch die relevanten Effekte der kleinskaligen Phänomene auch auf der gröberen Skala berücksichtigt werden, wofür intelligente Methoden gefunden werden müssen. Dafür müssen jedoch die relevanten Effekte zunächst identifiziert werden. Um die Interaktion des zweiphasigen Wasser-Luft-Transports am Interface zwischen GDL (Gas-Diffusionsschicht) und Gasverteiler zu beschreiben wird in diesem Projekt ein Porennetzwerk Modell verwendet. Hierbei werden die Transportprozesse auf der Porenskala beschrieben. Eine große Herausforderung ist hierbei der Wechsel der Benetzbarkeit von der hydrophoben GDL in den hydrophilen Gasverteiler und die dadurch resultierenden, auftretenden Phänomene. Neben der Modellierung auf der Porenskala muss auch die Häufigkeit der auftretenden Phänomene analysiert werden. Mit diesen Informationen soll schließlich ein stochastisch basiertes Modell auf die Vollzellskala übertragen werden.