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Simulationen von Vorgängen in der Brennstoffzelle
Simulationen spielen im Bereich der Brennstoffzelle eine wichtige Rolle, denn sie helfen dabei, die Vorgänge in Brennstoffzellen sichtbar zu machen. Sie helfen Forscher*innen zu verstehen, wie die porösen Schichten funktionieren, wie der Transport von Wasserstoff, Sauerstoff und Wasser stattfindet und ob die Schichten eventuell optimiert werden müssen. Zum Beispiel, ob ein anderes Material oder eine andere Struktur verwendet werden muss. Die Erkenntnisse aus den Simulationen führen dazu, dass in der Produktion der Fahrzeuge Kosten eingespart werden können.
Modell der GDL-Schicht einer Brennstoffzelle Credits: Universität Stuttgart / SFB 1313 / Cynthia Michalkowski
Dieses Beispiel zeigt ein Modell der GDL-Schicht einer Brennstoffzelle. Mit diesem Modell wird der Wasseranteil in den Poren simuliert. Das Wasser wird dabei mit Druck durch die poröse Schicht gedrückt und tritt an den markierten Stellen aus.
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Vertiefung Simulation:
Bei der Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff entsteht Wasser. Dieses Wasser muss aus der Katalysatorschicht, wo die Reaktionen stattfindet, hinaustransportiert werden um Platz für neue Reaktanten zu schaffen. Geschieht dies nicht, stellt sich bald ein chemisches Gleichgewicht ein und es wird kein Strom durch Reaktionen produziert. Um eine durchgängige Stromversorgung zu gewährleisten, wird das produzierte Wasser über die Kathodenseite abgeführt. Dabei muss das Wasser durch verschiedene poröse Schichten transportiert werden. Durch Kondensation und Evaporation kann es als Wasserdampf und als flüssiges Wasser auftreten. In dieser Simulation wird der Flüssigwassertransport durch die hydrophobe Gasdiffusionsschicht, das heißt Wasser ist die nicht-benetzende Phase, berechnet. Bei dem Material der Gasdiffusionsschicht handelt es sich um eine beschichtete Karbonfaserstruktur. Auf der Porenskala ist dies eine inhomogene und anisotrope Struktur. Um den Wassertransport durch diese Schicht und die Austrittstellen des Wassers vorherzusagen, wird der Porenraum des Materials geometrisch vereinfacht und als Netzwerkstruktur dargestellt. Das heißt die großen Hohlräume werden als Poren (Netzwerkknoten) identifiziert und die offenen Verbindungen dazwischen als Porenhälse (Netzwerkarme). Die vereinfachte Darstellung ermöglicht eine effiziente Berechnung der Transportvorgänge, welche die porenskaligen Eigenschaften der Gasdiffusionsstruktur berücksichtigt.
Die Simulation zeigt an welchen Stellen flüssiges Wasser zuerst aus der Faserstruktur austritt. Mit dieser Information kann die Struktur optimiert werden um die gewünschte Wasserverteilung zu erzielen.
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Skala 2: Der Brennstoffzellen-Stack
Die Prozesse finden auf verschiedenen Größenordnungen (Skalen) statt. Credits: Universität Stuttgart / SFB 1313
Erklärvideo: Bosch Brennstoffzelle 2
GIF: Der Brennstoffzellen-Stack von außen Credits: Bosch GmbHDer Brennstoffzellen-Stack von innen Credits: Universität Stuttgart / SFB 1313
In diesem Stack befinden sich mehrere Hundert gestapelte Brennstoffzellen. Der brennstoffzellen-Stack generiert die elektrische Energie, die das Fahrzeug benötigt.
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Skala 3: Die einzelne Brennstoffzelle und ihre porösen Schichten
Die Prozesse finden auf verschiedenen Größenordnungen (Skalen) statt. Credits: Universität Stuttgart / SFB 1313
Hier wird die Forschung an der PEM (Polymer-Elektrolyt-Membran)-Brennstoffzelle vorgestellt. Sie besteht aus insgesamt neun porösen und nicht-porösen Schichten und Materialien mit unterschiedlichen Eigenschaften.
Eine einzelne, reale Brennstoffzelle ist sehr dünn.Weniger als 2 cm dick und ca. 30 cm lang.
Öffnet man eine PEM-Brennstoffzelle und trennt die einzelnen Schichten vorsichtig voneinander, erkennt man die neun unterschiedlichen Schichten.
Die neun unterschiedlichen Schichten einer PEM-Brennstoffzelle
Credits: Universität Stuttgart / SFB 1313 / Cynthia Michalkowski
Aufzählung der 9 Schichten einer PEM-Brennstoffzelle
1) Anodenseite: Gaskanäle – Kanalstruktur (nicht porös). Material: Metall oder Keramik
4) Anodenseite: CL = Katalysatorschicht (nano-porös). Sehr feine Skala aber die Transportprozesse sind wie in einem porösen Medium. Material: Carbonpartikel und Ionomerketten mit Platin als Katalysator versetzt
5) PEM = Polymer Elektrolyt Membran (im weitesten Sinne porös). Der Transport ist eher chemisch als vergleichbar zu einem porösen Medium. Material: Nafion
6) Kathodenseite: CL – siehe Anodenseite
7) Kathodenseite: MPL – siehe Anodenseite
8) Kathodenseite: GDL – siehe Anodenseite
9) Kathodenseite: Gaskanal – Klassisch Kanalstruktur (nicht porös), kann aber auch Streckmetall o.ä. sein, dass als poröses Medium interpretiert werden kann. Material: Metall oder Keramik
Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O2) (aus der Luft) werden durch die porösen Schichten der Brennstoffzelle hindurch zueinander geleitet und reagieren schließlich zu Wasser (H2O), das aus der Zelle hinaustransportiert wird und in die Atmosphäre abgegeben werden kann. Es findet also ein „Transport“ von Wasserstoff und Sauerstoff durch die porösen Schichten der Brennstoffzelle statt.
Reaktionsgleichung von Wasser: 2 H2 + O2 ⇌ 2 H2O
Durch diese Reaktion und das Zusammenwirken der verschiedenen Systeme im Fahrzeug wird elektrische Energie erzeugt und das Fahrzeug schließlich angetrieben.
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Skala 4: Eine einzelne Brennstoffzellen-Schicht
Die Prozesse finden auf verschiedenen Größenordnungen (Skalen) statt. Credits: Universität Stuttgart / SFB 1313
Betrachtet man eine der neun Schichten unter dem Mikroskop – und zwar die GDL-Schicht – erkennt man, dass sie netzwerkartig aufgebaut ist und Hohlräume hat. Sie ist also durchlässig. Wasserstoff, Sauerstoff und Wasser können durch sie hindurchströmen.
Das ist die GDL-Schicht übertragen in ein Computer-Modell. Mit diesem Modell können Simulationen erstellt werden. So kann beispielweise dargestellt werden, wie und wo genau Wasserstoff, Sauerstoff und Wasser durch die Schicht strömt.
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